Beobachtete Geldwirtschaft: Begriffe, Metaphern, Modelle und Visualisierungen
Die begrifflichen Probleme in der Erfassung des Geldes und dessen Bedeutung für die Wirtschaft finden Korrelate in seiner problematischen Modellierung und Visualisierung: Wie soll man etwas darstellen, das nicht gegenständlich und zugleich ubiquitär ist? Wie sollen vor allem die ständigen Metamorphosen des Monetären, die aus den Transaktionen zwischen Banken, Zentralbanken und den Finanzmärkten resultieren, erfasst werden? Dies ist ein Problem, das sich die Ökonomik, aber auch Geldpolitiker, Bankiers etc. immer wieder gestellt und unter Zuhilfenahme von neuen Begriffsbildungen, aber auch Metaphern, Modellen und Visualisierungen historisch je spezifisch bearbeitet haben. Zentral für das Nachkriegsdenken über Geld sind insbesondere die hydraulischen Modelle von A.W.H. Phillips. Während im Monetarismus dann ein Markt- bzw. Preis-orientierter Zugriff auf das Monetäre versucht wurde, beginnen spätestens seit der Finanzkrise Netzwerkmodelle und -visualisierungen an Bedeutung zu gewinnen, mithilfe derer man die Interaktionen zwischen Portfolios und Bilanzen in einem hochintegrierten Finanzsystem zu simulieren versucht. Entsprechend sollen in meinem Projekt die Versuche der Beobachtung des Monetären seit den späten 1960er Jahren, mit besonderem Augenmerk auf Schnittstellen zwischen Entwicklungen in der monetären Makroökonomik und der Praxis der Zentralbanken, untersucht werden.